Freude an der Musik hält die Männer jung

MGV Concordia Heiden setzt auf den Nachwuchs

Heiden (jü). Guter Chorgesang begeistert in Heiden seit vielen Jahren. 63 aktive Mitglieder zählt der Männergesangsverein Concordia zurzeit.
Seit vier Jahrzehnten dirigiert Otto Groll den Männerchor. Als Komponist und Arrangeur aller Chorgattungen hat sich Groll über die Grenzen der Region hinweg einen Namen gemacht. Durch seine musikalische Vielfalt und zeitgemäße Konzeption ist es Groll gelungen, die Heidener Sänger über Jahrzehnte hinweg bei der Stange zu halten.

Seit 1875, so steht es in der Vereinschronik geschrieben, gibt es den MGV. Ursprünglich aus Mitgliedern der „Jünglingssodalität“ für kirchliche Zwecke ins Leben gerufen, wurde der Chor um die Jahrhundertwende noch von Küstern und Organisten geleitet.
Nach und nach wandte sich der Verein auch weltlichem Liedgut zu. Um 1905 gab sich der Chor für kurze Zeit den Namen „Heideblümchen“ , kehrte aber schnell wieder zu seinem alten Namen zurück.

Die wöchentlichen Probenabende der Heidener Sangesfreunde finden dienstags im Gasthof Dunckhöfner statt. „Optimale Ubungsbedingungen haben wir dort dank guter Akustik“, erklärt der erste 1. Vorsitzende der Concordianer, Robert Busch. Die. Freude am Singen in einer tollen Gemeinschaft verbinde die Mitglieder. Er selber bekommt bei den Proben und Auftritten „eine Gänshaut“, wenn er seine Sangesbrüder zur Rechten oder Linken „gut bei Stimme“ höre, schildert er.

Zweiter Bass Klaus Dumke berichtet, dass es ihm Spaß bereite, „Musik selber zu machen statt nur zu konsumieren.“ Dem Geschick von Otto Groll, der Lieder für vier Stimmen komponiert, arrangiert und bearbeitet sowie eine rhythmische Chormusik eingeführt hat, sei es zu verdanken, dass die Männer immer wieder Freude an ihrer Musik fanden, erzählen die Heidener.

Das Sangesrepertoire des MGV reicht dabei vom unter die Haut gehenden Opernchor bis hin zum klassischen Kirchenlied. Alte russische Lieder, Country- und Gospelsongs, aber auch modernere Lieder wie zum Beispiel „Conquest of Paradise“ haben die Mitglieder in ihrem musikalischen Programm.

Das ganze Jahr über, erzählen Busch und Sangeskollege Thomas Oenning, werde intensiv gearbeitet und geübt. Bei den zweistündigen Proben sitzen die Männer im Halbkreis, während der Dirigent unterschiedliche Tempi, Intervalle und Rhythmen vorgibt. „Der Gesang wird so lange verfeinert, bis er aufführungsreif ist“, sagt Busch. Auch wenn der Spaß am Singen im Vordergrund stehe, so spiele auch der Leistungsgedanke eine Rolle bei ihrem musikalischen Hobby. Denn: „Ein Auftritt soll perfekt sein.“ Dafür sei es wichtig, dass alle Concordianer regelmäßig an den Proben teilnähmen, so Busch. Er unterstreicht dabei das „Wir-Gefühl“ des Vereins.

Andere Menschen möchten die Sangesfreunde mit ihrer Kunst erfreuen. Regelmäßig stattet der MGV deshalb den Senioren im Haus St. Josef einen Besuch ab. Zum Auftakt des traditionellen Heimatabends lassen. die Sänger ihre Stimmen erklingen. Nicht wegzudenken ist der Chorgesang des MGV auch bei Messen und Gottesdiensten der katholischen und evangelischen Kirche. Für das Jahr 2007 steht für die Heidener ein Großkonzert mit den Groll-Chören am 24. Juni in der Neuen Philharmonie in Essen an. Das Jahreskonzert der Concordianer ist für den 18. März um 17 Uhr im Borkener Vennehof angesetzt.

Um zukünftig auch jungen Nachwuchs für den MGV zu gewinnen, hat Robert Busch eine Vision: Wenn die Offene Ganztagsschule in Heiden an den Start geht, möchte der Vorsitzende aus einem dort angebotenen Gesangsunterricht einen Knabenchor bilden. Heute beginnt um 17 Uhr im Vereinslokal Dunckhöfner die Versammlung.

Borkener Zeitung, 20. Januar 2007


In der 70-er Jahren traten die Sänger mit Liedern und Songs aus Amerika in der Turnhalle der Ludgerusschule auf.


Gruppenbild am 7. März 2006 mit Bundespräsident Horst Köhler: die Mitglieder des MGV Concordia Heiden sangen „Viva la musica“. Fotos: privat/BZ

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